Ist es genug, ein Bodybuilder zu sein?
Jan 06, 2025
Wenn du den Weg zu Phalanx Supplements gefunden hast, bist du wahrscheinlich nicht nur ein durchschnittlicher Nabelschau-Bodybuilder. Vielmehr stellen Bodybuilding und Kraftsport eine Ausdrucksform deiner Lebenseinstellung dar. Körperliche Stärke und Ästhetik sind nur ein Ausdruck des Willens, das eigene Leben selbst zu gestalten.
In diesem Kontext sind wir vor kurzem auf einen interessanten Artikel It’s not enough to just be a bodybuilder (zu Deutsch: Es ist nicht genug, nur ein Bodybuilder zu sein) auf dem Substack von Barbaric Disciple gestoßen, in dem er die These aufwirft, warum es für uns wichtig ist, über Kraftsport hinaus Kompetenzen und Erfolg in anderen Bereichen zu suchen. Der Artikel hat uns inspiriert, die Frage welchen Wert Bodybuilding, oder Kraftsport generell, haben kann, einmal selbst zu beleuchten.
Er schreibt zunächst über Bodybuilding:
Something is activated, in the blood, when man partakes in physical culture. He begins to REMEMBER what he was born for and begins to wonder why it was kept from him. Why would the world want to keep him from his vital force? Strong and capable men are dangerous, especially to a corrupt empire.
Was wir übersetzen als:
Etwas wird im Blut aktiviert, wenn der Mensch an Körperkultur teilnimmt. Er beginnt sich zu erinnern, wofür er geboren wurde, und beginnt sich zu fragen, warum es ihm vorenthalten wurde. Warum sollte die Welt ihn von seiner Lebenskraft abhalten wollen? Starke und fähige Männer sind gefährlich, besonders für ein korruptes Imperium.
Er erläutert dann weiter, dass dies nicht genug sei, und insbesondere unsere kämpferischen/kriegerischen/militärischen Fähigkeiten trainiert werden müssen. Aber auch andere Fähigkeiten außerhalb dieses Bereichs, zum Beispiel solche, die eine – wie auch immer geartete – Karriere ermöglichen und so zu Machtpositionen verhelfen. Man darf nicht bei Bodybuilding “stehen bleiben“. Der Artikel ist recht lesenswert und wir empfehlen ihn allen am Thema Interessierten (leider hinter der Paywall).
Wir wollen hier allerdings eine etwas andere Position einnehmen und erklären, warum schon die Schaffung eines kraftvollen, ja muskulösen Körpers als Wert an sich betrachtet werden kann, und damit erstrebenswert ist. Warum es also vielleicht nicht genug ist, ein Bodybuilder zu sein. Es aber sicher ein wichtiger Baustein für eine bessere, unseren Vorstellungen entsprechende Welt sein kann.
Abgesehen von der positiven Wirkung für die eigene Gesundheit und der Tatsache, schwere Gegenstände bewegen zu können – eine sehr nützliche Eigenschaft im Alltag – setzt man mit der Schaffung eines ästhetischen Körpers ein sichtbares Zeichen gegen Schwäche und Verwahrlosung. Vielmehr setzt man ein Zeichen für Willensstärke, Motivation, Ausdauer und Schönheit. Ganz allgemein erbauliche und positive Attribute. Als Beispiel dienen uns hier die alten Griechen und Römer. Sie schufen ästhetische Skulpturen – als prominentes Beispiel sei hier Herkules Farnese genannt – die noch heute betrachtet Anklang und Bewunderung finden. Diese Skulpturen wurden geschaffen, als es (vermutlich) noch keine ausgeklügelten Trainingsmethoden und Ernährungspläne gab, von Supplements und PEDs ganz zu schweigen.

Herkules Franese - Statue aus dem 3 Jahrhundert (Quelle: Wikipedia)
Das zeigt zum einen, was damals schon möglich war. Die alten Griechen hatten bereits ein klares Verständnis von Ästhetik und einem entsprechenden Ideal, und es gab in ihren Reihen offensichtlich Individuen, die dies verkörperten. Dieses fleischgewordene Ideal wurde dann durch Bildhauer in ihre Ewigkeitsform gebracht.
Darüber hinaus aber zeigt es auch, dass es ihnen offensichtlich ein Bedürfnis war, dieses Ideal festzuhalten und öffentlich darzustellen. Warum? Weil es beflügelt. Weil es einen ästhetischen Wert darstellt und weil es Menschen in einer schönen Umwelt offensichtlich besser geht. Das Leben ist hart genug und durch das Sich-Umgeben-Mit einer solchen Ästhetik wird es leichter. Motivierende und beschwingende Kunst wird damit zum Wert an sich.
Das Wiederaufgreifen dieser Ästhetik in Statuen, Bildern und Skulpturen im Laufe der Geschichte zeigt auch, dass es ein natürlicher Wunsch der Menschen ist, dieses Ideal darzustellen.

Im krassen Gegensatz dazu allerdings steht nun häufig der aktuelle Zeitgeist. Verfettung und Verweichlichung werden uns täglich in der Werbung als normal oder gar erstrebenswert dargestellt, von der Verflachung und teilweise wirklichen Hässlichkeit in der zeitgenössischen Kunst ganz zu schweigen. Eine nicht erschöpfbare Flut an Surrogaten in Form von Filmen und insbesondere Videospielen kanalisiert Schaffenskraft und lässt sie verpuffen.
In dem man durch Bodybuilding eine lebendige Skulptur schafft, die im Kontrast zu diesen Erscheinungen steht, setzt man ein Zeichen. Man schafft einen Wert an sich. Man zeigt, dass man mit dem Zeitgeist nicht übereinstimmt, ihn ablehnt. Allein das ist von großer Bedeutung und darf in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden. Das soll nun nicht heissen, dass man in den sonstigen Bereichen des Lebens nicht nach Erfolg streben soll. Aber man darf sich ruhigen Gewissens antworten, wenn man sich das nächste Mal fragt "was tue ich?", dass man allein mit Kraftsport und dem Stählen des eigenen Körpers einen Beitrag leistet, nicht nur für sich selbst.
Die Phalanx grüßt dich!